Wie lesen potenzielle Bewerber Ihre Stellenanzeige?

Eyetracking-Studien und ihre Aussagekraft für die effektive Gestaltung von Stellenausschreibungen

Wie viel Aufmerksamkeit bekommt Ihre Stellenanzeige? Untersuchungen zeigen deutlich: Online werden Texte und Anzeigen zunächst nicht gelesen, sondern gescannt.

Nur wenn der Betrachter auf den ersten Blick erkennt, dass ein Text oder eine Anzeige von hohem Mehrwert für ihn ist, schaut er sich diesen genauer an.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum schon die kleinsten Gestaltungsmerkmale von Stellenanzeigen den großen Unterschied für den Zulauf von Stellenbewerbern ausmachen.

 

Eyetracker liefern wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung Ihrer Stellenanzeigen

Wer ein Buch zur Hand nimmt, schafft sich zumeist auch ein Umfeld, in dem er das Lesen genießen kann. Ganz anders verhalten wir uns dagegen bei der Recherche von bedeutenden Informationen im Internet.

Die Vielzahl an Informationen, Texten, Bildern und Anzeigen, die dort zur Verfügung stehen, machen es erforderlich, dass wir eine Vorauswahl treffen. Was ist wirklich wichtig und was können wir getrost beiseiteschieben?

Wie Besucher von Stellenbörsen diese Vorauswahl durch ein einfaches Scannen der Anzeigen treffen, das zeigen sogenannte Eyetracker, die die Blickbewegungen der Portalbesucher nachzeichnen. Diese erfassen

  • die Reihenfolge, in der bestimmte Elemente der Onlinestellenanzeige betrachtet werden.
  • die Verweildauer bei einzelnen Elementen und Inhalten der Stellenausschreibung
  • den Verlauf der Blickbewegungen.

Deutlich ersichtlich wird: Die Reihenfolge, in der wir Informationen erfassen und aufnehmen, hängt davon ab, wonach wir aktiv suchen und was uns aufgrund seiner visuellen Gestaltung am meisten anspricht.

Je mehr Sie also darüber wissen, wie Ihre Anzeige letztlich wahrgenommen wird, desto besser gelingt es, wichtige Elementen prominent zu positionieren.

 

3,2,1 – so erhalten Sie mehr Aufmerksamkeit für Ihre Stelleninserate

Bezogen auf Stellenanzeigen ist es daher nur logisch, dass der erste Blick der Stellenbezeichnung oder dem Stellentitel gewidmet ist.

Schließlich möchten wir zunächst einmal sichergehen, dass die Anzeige überhaupt relevant für unsere Suche ist. Aus diesem Grund weise ich meine Kunden immer wieder darauf hin, wie wichtig es ist, eine präzise Berufsbezeichnung zu wählen.

 

Mit grafischen und visuellen Elementen positive Emotionen ansprechen

Der zweite Blick fällt dann nicht etwa auf die Firmenbeschreibung, sondern sucht Orientierung bei einem grafischen/visuellen Element. Dies kann ein Bild, eine Illustration oder auch Ihr Firmenlogo sein – irgendetwas eben, was zunächst einen Eindruck davon erzeugt, wer mit dieser Anzeige nach neuen Mitarbeitern sucht und was eine positive Emotion hervorruft.

Die Gestaltung und die Positionierung dieses Elementes ist daher entscheidend für die Frage: Liest der potenzielle Bewerber weiter oder springt er an dieser Stelle bereits ab?

Idealerweise findet er Gefallen an der gesamten visuellen Umsetzung der Stellenanzeige und lässt seine Augen weiter über deren Inhalt wandern. In einer Vielzahl der Fälle bedeutet das, dass der Interessent nun nach genaueren Informationen Ausschau hält. Was erwartet das Unternehmen von ihm und was darf er als Gegenleistung vom Unternehmen erwarten?

 

Informationen sinnvoll gliedern und überschaubar präsentieren

An dieser Stelle erschweren Sie es dem potenziellen Bewerber, wenn Sie ihm ausschließlich eine lange Auflistung von Bulletpoints anbieten, deren Informationsgehalt sich nicht rasch erfassen lässt. Daher lautet eine wichtige Regel für alle Stellenanzeigen: Arbeiten Sie mit unterschiedlichen Elementen, verwenden Sie

  • Fließtext,
  • Bulletpoints (Listen, Aufzählungen wie diese),
  • Zwischenüberschriften und
  • grafische Elemente und Hervorhebungen,

um eine gut strukturierte, übersichtliche und vom Erscheinungsbild her harmonische Stellenanzeige zu erhalten.

 

Die drei wichtigen Gestaltungsmerkmale für aufmerksamkeitsstarke Stellenanzeigen

Wichtige Erkenntnisse, die sich aus den Eyetracking-Studien bereits ableiten lassen, lauten also:

  1. Achten Sie auf aussagekräftige Überschriften und eine klare Berufsbezeichnung.
  2. Positionieren Sie ein Logo, ein attraktives Bild Ihres Unternehmens oder auch ein grafisches Element in der Nähe des Stellentitels.
  3. Verwenden Sie maximal 4 bis 5 Bulletpoints pro Abschnitt, sodass die Anzeige dem Interesse des Betrachters entgegenkommt, sich leicht orientieren zu können.

 

Firmenbeschreibungen kurz halten und in ihrer Aussagekraft richtig gewichten

Die kurze Unternehmensbeschreibung, die Sie Ihrer Stellenanzeige ebenfalls hinzufügen können, eignet sich dagegen besonders gut, um sie in einem Fließtext darzustellen.

Denken Sie aber daran: Mag die Unternehmensbeschreibung aus Ihrer Sicht auch eine der Hauptinformationen darstellen, die Interessen potenzieller Bewerber sind anders gelagert, weshalb solche Beschreibungen in der Regel an letzter Stelle gelesen werden.

Auch das entbehrt übrigens nicht einer gewissen Logik. Denn entweder kennt der Betrachter Ihr Unternehmen bereits, dann reicht dessen Name oder Logo aus, um ihn zum Weiterlesen oder zum Abbruch zu bewegen. Oder aber Ihr Unternehmen ist ihm nicht bekannt, dann wird er zunächst wissen wollen, wo es sich befindet und was ihn dort erwartet, bevor er sich mit Details zur Unternehmensgeschichte vertraut macht.

 

Suchen Sie doch einfach, wen Sie (wirklich) wollen!

So markant einige Ergebnisse der Eyetracker-Studien auch sind – letztlich lassen sich bis auf die genannten Punkte keine durchgängigen Verallgemeinerungen für die Gestaltung von Stellenanzeigen daraus ableiten.

Branche, Position und die Merkmale Ihres Wunschkandidaten spielen für die Gestaltung Ihrer Stellenanzeige daher ebenfalls eine wichtige Rolle.

So lesen Interessenten aus technischen oder naturwissenschaftlichen Berufen eher quer und vertragen auch den ein oder anderen Auflistungspunkt mehr. Menschen, die es gewohnt sind, sich mit längeren Texten oder auch mit ausführlichen Abhandlungen zu befassen, lesen häufiger Fließtext und alle miteinander erfreuen sich an einer ästhetisch ansprechenden Gestaltung.

Schlussendlich wäre es ohnehin eine Katastrophe, würden alle Unternehmen den Erkenntnissen von Eyetracking-Studien nun eins zu eins folgen. Erneut hätten wir dann den bekannten Einheitsbrei von Stellenanzeigen, bei dem niemand gern lang verweilt.

Heben Sie daher Ihre Anzeige positiv hervor, indem Sie wichtige Erkenntnisse gestalterisch umsetzen und dennoch Individualität und Alleinstellungsmerkmale bewahren. Und berücksichtigen Sie in der Gestaltung Ihrer Stellenanzeigen nicht allein die Studienergebnisse (die sich in einigen Punkten ohnehin widersprechen), sondern die Grundlagen Ihres gesunden Menschenverstandes.

 

Eine Neugestaltung Ihrer Stelleninserate führt dann idealerweise dazu, dass Sie ...

  • mehr Aufmerksamkeit von potenziellen Bewerbern erhalten und dass
  • mehr Bewerbungen von qualifizierten Bewerbern eingehen.

In Zahlen ausgedrückt, dürfen Sie mit einer Erhöhung Ihres Zulaufs an Bewerbern um bis zu 15 % rechnen.

Gern bin ich Ihnen dabei behilflich, diese Ziele zu erreichen. Rufen Sie mich einfach an und lassen Sie uns einem ersten unverbindlichen Beratungsgespräch klären, welche Zielsetzungen für Ihr Unternehmen realistisch umgesetzt werden können. Sie erreichen mich unter 0 99 05 – 707 85 80.

HR-Marktingberatung mit dem StellenanzeigenSpezialist