Kreative Stellenanzeigen – Beispiel Nr. 3 – „Mobbing in Stellenanzeige”

Mobbing-Auftrag an Artdirektoren, Screendesigner und Texter

Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wirklich, was ich von dieser Stellenanzeige halten soll. Sicher – sie erfüllt die dringlichste Aufgabe einer Stellenanzeige –, sie ist auffällig. Auch weil sie vom gesamten Erscheinungsbild her die üblichen Layoutkonzeptionen von Stellenanzeigen durchbricht.

Visuell führt das Textlayout und die Abreißstreifen eher zu der Erwartungshaltung einer Stellenanzeige am Korkbrett im Eingangsbereich im Supermarkt um die Ecke, mit der die nächste Reinigungsfachkraft für die heimische Villa gesucht wird.

Fünf fleißige Männer und eine Frau – Stellenanzeigenbeispiel

Stellenanzeigenbeispiel „Mobben!” | © (ehem.) Elephant Seven, www.e-7.com

Scheiß-extrem: auffällige Headline

Merken Sie’s? Wie sich bei der Verwendung von Fäkalsprache in der Überschrift innerlich alles zusammenzieht? Nicht anders ergeht es den Betrachtern der Stellenanzeige.

Vielleicht nicht ganz so extrem, doch hat das Wort Mobbing eine vergleichbare Wirkung, abhängig von Betroffenheit oder Tätigkeitsausübung. Das Thema erfährt in den Medien ständige Präsenz.

Ganz gleich, ob als mobben, lästern, hinterherreden, am Stuhl sägen, schikanieren oder als Psychoterror am Arbeitsplatz bezeichnet und verrichtet: Was auch immer dem menschlichen Geist an unsozialen Gemeinheiten gegenüber den Mitmenschen, hier den Arbeitskollegen, in den Sinn kommt – es berührt uns alle.


Mitarbeiter durch Mobbing gewinnen?

Somit ist diese Anzeige auf alle Fälle ein vorzeigbares Beispiel für eine kreative Mitarbeitersuche.

Leider trifft dies für den weiteren Stellenanzeigentext nicht zu. Klar – jeder empfindet beim Betrachten von Bildern und beim Lesen von Texten etwas anderes. Jedem kann man es nicht recht machen. Will man als Arbeitgeber vielleicht auch gar nicht.

Persönlichkeiten an Land ziehen, mag ja das Salz in der Mitarbeitersuppe sein, nur frage ich mich: Wer wird sich eigentlich bewerben? Die Nummer 1?

Oder bewirbt sich nicht eher der Kronprinz, der dem Hofnarren den Abreißzettel übergibt, mit der Aufforderung, ihn auf dem silbernen Suppenteller zu präsentieren? Daher meine Irritation.

Der Text ist pure Provokation und wird für die gewünschte Aufmerksamkeit sorgen. Aber wird dadurch auch das gewünschte Ziel erreicht? Einen fähigen Mitarbeiter zu rekrutieren?


Stellenanzeigentext darf polarisieren

Dennoch ist bewusstes Polarisieren eine Erfolg versprechende Strategie für Werbemaßnahmen im Recruiting.

Man wird über den Laden reden und sei es negativ oder empört: „Was fällt denen ein, so einen Aufruf zu starten?!?” Aber wem etwas einfällt, der gilt als kreativ, auch wenn diese Kreativität sich hier ganz anders als erwartet ausdrückt.

 

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